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Die „gewichtige“ Aufgabe des Beckenbodens während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist der Beckenboden dafür verantwortlich, die durch das in ihr wachsende Baby immer schwerer und größer werdende Gebärmutter (sowie alle anderen inneren Organe) in Position zu halten. Durch diese „gewichtige“ Aufgabe wird der Beckenboden geschwächt. Da nicht nur der Druck auf den Beckenboden steigt, sondern auch Schwangerschafthormone in Vorbereitung der Geburt dafür sorgen, dass die Bänder sich lockern und das Gewebe weich wird. Zusätzlich leidet der Beckenboden durch die vaginale Geburt und gegebenenfalls durch einen damit verbundenen Dammschnitt oder -riss. Der Beckenboden fühlt sich nach der Schwangerschaft oftmals an wie eine schwere, durchhängende Hängematte. Seine Funktion als tragende, stützende und reflektorisch abfedernde Muskelschicht kann ein geschwächter Beckenboden nicht mehr wirkungsvoll erfüllen.
Daher ist es wichtig, beim Sportprogramm in und nach der Schwangerschaft den Beckenboden aktiv einzubeziehen und zu kräftigen. Mit LAUFMAMALAUF kannst Du sicher, effektiv und beckenbodenstabilisierend in und nach der Schwangerschaft trainieren.
LAUFMAMALAUF Kurse für Schwangere und Mütter
Für Schwangere kommen folgende LAUFMAMALAUF Kursformate infrage: Ganz-schön-schwanger-Kurse outdoor und online sowie Beckenbodentrainings und Präventionskurse. Frisch gebackenen Müttern bieten wir folgende Kursformate: den Online-Kurs „Mama-macht-Rückbildung“, Kurse mit Kind & Kinderwagen outdoor und online, Kurse mit Kind & Trage, Kurse im Shopping-Center und Präventionskurse. Vereinbare eine kostenlose Probestunde in Deiner Stadt oder melde uns Deine Wunschstadt, falls es LAUFMAMALAUF bei Dir vor Ort noch nicht gibt.
Wichtig: Die LAUFMAMALAUF-Kurse sind kein Ersatz für einen Rückbildungskurs bzw. für ein regelmäßiges Beckenbodentraining im Alltag, aber sie bieten Dir dazu eine optimale Ergänzung. Denn unsere Kurse sind speziell für Frauen in und nach der Schwangerschaft konzipiert ist und unterstützen Dich dabei, zusammen mit anderen Frauen Deine Fitnessziele zu erreichen.
Gerne empfiehlt Dir Deine LAUFMAMALAUF-Trainerin eine Hebamme oder Physiotherapeutin für die Rückbildung nach der Geburt.
Beckenboden-Anatomie zum Einstieg
Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die sich vom Schambein zum Steißbein und zwischen den beiden Sitzbeinknochen erstreckt. Er verschließt den Körper nach unten, hält und stützt die inneren Organe und regelt den Durchtritt von Harn und Stuhl. Zudem unterstützt er Atmung, Gleichgewicht und Körperhaltung.
Der Beckenboden ist in drei Schichten aufgebaut, die am Damm (Perineum) miteinander verbunden sind:
Die äußere Schicht (Schließmuskeln):
Die äußere Längsverstrebung liegt direkt unter der Haut und wird von den Schließ- und Schwellkörpermuskeln gebildet, die in Form einer Acht schlingenförmig die Öffnungen von Harnröhre und Vagina (Musculus bulbospongiosus) und Anus (Musculus sphincter ani externus) einfassen.
Zusätzlich zählt dazu: Musculus ischiocavernosus, der vom Sitzbein zum Schwellkörper verläuft und eine wichtige Rolle für die sexuelle Erlebnisfähigkeit spielt.
Die mittlere Schicht:
Das Urogenitalzwerchfell (Diaphragma urogenitale) bildet die mittlere, quer verlaufende Schicht der Beckenbodenmuskulatur. Es verbindet die beiden Sitzbeinhöcker und erstreckt sich bis zum Schambein. Das Urogenitalzwerchfell besteht aus zwei Muskeln, die der Stabilisierung des Beckenbodens dienen:
- Oberflächlicher quer verlaufender Damm-Muskel(Musculus transversus perinei superficialis)
- Tiefer quer verlaufender Damm-Muskel(Musculus transversus perinei profundus)
Die innere Schicht:
Das Beckenzwerchfell (Diaphragma pelvis) ist die flächenmäßig größte Schicht, auf der direkt die inneren Organe sitzen. Es erstreckt sich fächerartig vom Kreuzbein seitlich über die Beckenknochenränder bis zum Schambein. Es besteht aus zwei Muskelgruppen:
- Afterhebemuskel (Musculus levator ani): Der Musculus levator ani kann in verschiedene Anteile untergliedert werden, die in Form von U-förmigen Schlingen vom Schambein ausgehend um die Öffnung von Scheide und Mastdarm bis zum Steißbein reichen. Dazu gehören der Schambein-Mastdarm-Muskel (Musculus puborectalis), der Schambein-Steißbein-Muskel (Musculus pubococcygeus) und der Darmbein-Steißbein-Muskel (Musculus iliococcygeus). Der Afterhebemuskel ist wichtig für die Stabilisierung der Beckenorgane. Bei einer Erschlaffung (z. B. infolge von Geburten) kann es zu einem Absinken oder sogar einem Vorfall von Vagina und Gebärmutter kommen.
- Steißbein-Muskel (Musculus coccygeus): Dieser dreieckige, flache Muskel liegt hinter dem Afterhebermuskel. Er verstärkt die Wirkung des Afterhebemuskels und fixiert das Steißbein.
Die Funktionen des Beckenbodens
Der Beckenboden hat fünf Hauptfunktionen:
- Tragen
- Heben und Senken
- Anspannen
- Entspannen
- Reflektorisch gegenhalten
Tragen: Der Beckenboden stellt die Verbindung zwischen Oberkörper und Beinen her. Er stabilisiert im Gehen und Stehen das Becken und nimmt somit eine „tragende Rolle“ für Haltung und harmonische Körperbewegungen ein. Zudem sichert der Beckenboden die Lage der inneren Organe, indem er den Bauch- und Beckenraum „nach unten“ verschließt.
Heben und Senken: Senkende und hebende Beckenbodenbewegungen des flächigen Beckenzwerchfells erfolgen beim Atmen, beim Harnlassen, beim Stuhlgang und beim Geburtsvorgang.
Anspannen: Der Beckenboden kontrolliert das Schließen des unteren Teils der Harnröhre und der Schließmuskeln der Harnblase und des Anus. Dieses Anspannen bzw. Zuschnüren ist wichtig zur Sicherung der Kontinenz (Fähigkeit, Urin, Stuhl und Winde zu halten).
Entspannen: Der Beckenboden entspannt und öffnet sich beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, beim Geschlechtsverkehr und beim Gebären. Beim Orgasmus „pulsiert“ der Beckenboden, das heißt Anspannung und Entspannung wechseln sich ab.
Reflektorisch gegenhalten: Der Beckenboden federt ähnlich wie ein Trampolin Drucksteigerungen reflektorisch und reaktiv ab. Das heißt: Ein gesunder Beckenboden hält beim Husten, Niesen, Lachen und bei sportlicher Aktivität oder beim Heben schwerer Lasten automatisch gegen und verhindert, dass unwillkürlich Urin abgelassen wird.
Beckenbodenprobleme nach Geburt
Durch die Schwäche des Beckenbodens besteht die Gefahr der Senkung von Blase, Gebärmutter und/oder Darm bis hin zur Urin- und / oder Stuhlinkontinenz. Dabei unterscheidet man verschiedene Krankheitsbilder und Stadien:
- Harnröhrensenkung
- Harnblasensenkung
- Mastdarmsenkung
- Gebärmuttervorfall (1. bis 3. Grades)
Während der Schwangerschaft und nach der Geburt leiden bis zu 60% der Frauen unter Harninkontinenz. Bei den meisten Frauen bildet sich die Inkontinenz in den ersten drei Monaten nach der Geburt wieder zurück, aber einige Frauen haben langfristig damit zu kämpfen.
Bei der Harninkontinenz unterscheidet man verschiedene Symptome:
- „Probleme mit Häufigkeit“: zu häufiges Wasserlassen
- Nykturie: mehrfaches, nächtliches Wasserlassen
- Stress-Inkontinenz / Belastungs-Inkontinenz: Wasserlassen beim Lachen, Niesen, Husten und bei sportlicher Betätigung (Grad 1), im fortgeschrittenen Stadium auch beim Gehen, Bewegen und Aufstehen (Grad 2) bzw. schon im Ruhezustand ohne Belastung (Grad 3)
- Urge-Inkontinenz / Drang-Inkontinenz: starker, zwanghafter Harndrang schon bei geringer Blasenfüllung, oftmals ausgelöst durch Impulse wie kalte Temperaturen, Badezimmer, aus dem Sitzen aufstehen, laufender Wasserhahn, Schlüssel im Haustürschloss
- Überlauf-Inkontinenz: ständig überfüllte Blase, trotz starken Harndrangs kann sich die Blase erst bei maximaler Füllung entleeren (überlaufen)
Die häufigste Form von Harninkontinenz in der Schwangerschaft und nach der Geburt ist die Stress- bzw. Belastungs-Inkontinenz (Wasserlassen beim Lachen, Niesen, Husten und bei sportlicher Betätigung).
Gerade im Rahmen einer sportlichen Betätigung ist die Stress-Inkontinenz für die Frauen sehr belastend: Eine Studie des College of Obstetricians and Gynecologists ermittelte, dass 30% der untersuchten postpartalen Frauen, die regelmäßig Sport treiben, während der Fitnessaktivität unter Inkontinenz leiden. 20% dieser Frauen gaben aufgrund der Inkontinenz das Training komplett auf, 18% veränderten die Ausführung bzw. die Technik der Übungen und 55% trugen Einlagen während des Trainings. Nur ein Drittel der betroffenen Frauen hatte zu diesem Problem mit einem Arzt oder einer Hebamme gesprochen.
Diese Zahlen legen nahe, dass Inkontinenz ein häufig auftretendes Problem nach Schwangerschaft und Geburt ist, das mit einem hohen Schamfaktor belegt ist und eine ernsthafte Einschränkung der Lebensqualität für die betroffenen Frauen bedeutet.
Umso wichtiger ist es, Maßnahmen zur Aktivierung, Kräftigung und Kontrolle des Beckenbodens zu ergreifen. Dazu ist wirkungsvolles Beckenbodentraining bzw. Rückbildungsgymnastik erforderlich. Mit einem aktiven Beckenboden kannst Du dann auch in einen LAUFMAMALAUF-Kurs in Deiner Stadt starten.