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Vom Elternteam zurück zum Liebespaar – so schafft Ihr die Balance

Veröffentlicht am von Kim Küntzlin

Hand aufs Herz: Wenn aus einem Paar eine Familie wird, ändert sich einfach alles. Statt romantischer Dates gibt’s Windelwechseln im Akkord und Einschalfbegleitung. Statt gemütlicher Sonntage eher Wäscheberge und Kinderturnen. Und auch mit älteren Kids werden es nicht unbedingt weniger Herausforderungen, die Eure Aufmerksamkeit erfordern. Und irgendwo dazwischen – ja, genau da – seid immer noch Ihr. Eure Beziehung. Eure Liebe. Aber die braucht im Alltag zwischen Spielplatz, Supermarkt, Teenager-Wahnsinn und Job ein bisschen Extra-Pflege.

7 Tipps, damit Eure Liebe nicht im Wäschekorb verschwindet

Viele Paare rutschen unbemerkt in den Funktionsmodus, laufen auf Autopilot durch den Tag – irgendwie, Hauptsache niemand fällt hin. Nähe? Austausch? Fehlanzeige. Unzufriedenheit, Erschöpfung und Entfremdung sind stille Gäste, die schnell Raum einnehmen, wenn wir nicht bewusst gegensteuern. Sich als Paar wieder zu erleben, sich zu spüren und bewusst Zeit füreinander zu nehmen, ist eine echte Herausforderung – aber eine, die sich lohnt!

Hier kommen sieben einfache Tipps, wie Ihr im wilden Alltag nicht nur Eltern, sondern auch ein glückliches Paar bleibt:

1. Die 10-Minuten-Regel: Zuhören – und zwar richtig

Sobald die Kinder schlafen: STOPP und legt alles andere zur Seite! Nehmt Euch bewusst 10 Minuten Zeit füreinander. Keine Küche, keine Wäsche, kein Fernsehen – jetzt seid Ihr dran!

  • Jeder bekommt 5 Minuten Redezeit, um von seinem Tag, seinen Gefühlen oder Gedanken zu erzählen.

  • Der andere hört nur zu – ohne Kommentare, ohne Ratschläge, ohne Wertungen. Einfach zuhören.

  • Nach 10 Minuten haltet Euch einfach im Arm. Ohne Worte. Nähe entsteht im Schweigen.

Klingt simpel? Ist es auch – und es wirkt Wunder.

2. Die VW-Regel: Weg von Vorwürfen hin zu Wünschen

Mal ehrlich: „Du lässt immer alles rumliegen!“ hat noch kein Wunder bewirkt, oder? Wenn etwas in der Beziehung stört, reagieren wir oft mit Vorwürfen. Doch die erreichen selten das, was wir uns eigentlich wünschen.

  • Besser: Mach aus Deinem Ärger einen Wunsch.
  • Statt Vorwürfen („Du…“) lieber Wünsche formulieren („Ich wünsche mir…“).

Kostet ein bisschen Übung – macht aber Eure Kommunikation sofort weicher und viel wirksamer.

3. Die „Welches Ohr wählst Du?“-Regel: Bewusst zuhören

Was wir hören, bestimmen wir selbst. Klingt schräg? Ist aber so. In jeder Kommunikation entscheidest Du selbst: Höre ich mit dem Beziehungsohr (und beziehe alles auf mich) oder mit einem offenen Ohr?

Wenn Du spürst, dass Dich etwas ärgert oder verletzt:

  • Atme tief durch.

  • Frage nach: „Wie meinst Du das?“

  • Gib Euch beiden eine zweite Chance, einander richtig zu verstehen.

Du hast die Macht über Deine Wahrnehmung – und damit über die Qualität Eurer Gespräche.

4. Zweisamkeit ohne großes Tamtam

Kein Babysitter, keine Candle-Light-Dinner in Sicht? Macht nix. Es braucht gar nicht viel, um wieder näher zusammenzurücken:.

  • Spaziergang zu zweit

  • Kaffee am Wochenende

  • Handyfreie Couchabende

Nähe entsteht oft in den kleinen Momenten. Macht sie groß!

5. Reden, auch wenn’s unbequem ist

Je länger man zusammen ist, desto leichter übersieht man, was fehlt. Darum: Fragt Euch immer wieder bewusst:

  • Was brauchen wir gerade?

  • Was fehlt uns?

  • Was tut uns gut?

Ehrliche Gespräche öffnen Türen, die sonst vielleicht leise zugefallen wären.

6. Sexualität darf sich verändern – und lebendig bleiben

Lust verändert sich – das ist normal! Wichtig ist: Es geht nicht um Häufigkeit oder Perfektion, sondern um Wohlfühlen. Manchmal heißt Intimität: Lachen im Bett, lange Umarmungen oder zärtliche kleine Gesten. Und nicht immer bleibt das was uns gefällt für immer gleich. Traut Euch auszusprechen, was Ihr braucht und Euch wünscht. Druck raus, Nähe rein.

7. Körpergefühl stärken – für Dich, für Euch

Viele Frauen erleben nach Schwangerschaft und Geburt Veränderungen in ihrem Körpergefühl – manchmal noch Jahre später. Rückbildung und Beckenbodentraining sind wirklich Gold wert und nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig. Auch das sexuelle Empfinden und die Lust profitieren. Ein starker Beckenboden kann also auch Eure Partnerschaft stärken – auf eine ganz körperliche Weise.

Hier findet Ihr ein alltagstaugliches Video mit effektiven Beckenbodenübungen:

Für ein gezieltes und regelmäßiges Beckenbodentraining komm mit uns in den Park. Einen LAUFMAMALAUF-Kurs in Deiner Nähe findest Du hier.

Eltern sein und Paar bleiben? Geht beides!

Familie und Liebe schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Eine starke Partnerschaft gibt auch Euren Kindern Wurzeln und Flügel. Eure Liebe verändert sich – klar. Aber sie darf bleiben. Sie darf wachsen. Zwischen Legosteinen und Gute-Nacht-Geschichten – echt, unperfekt und wunderbar.

Kim Küntzlin