Low Waste Kitchen – Lebensmittelverschwendung war gestern

Meal-Prep

Traurig, aber wahr: Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) werden in Deutschland jedes Jahr ca. 11 Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Lebensmittelabfälle, die bei Anbau, Transport, Lagerung, Verarbeitung, im Handel und bei der Außer-Haus-Verpflegung (Restaurants, Kantinen, etc.) entstehen, machen insgesamt 41 % der Lebensmittelverschwendung aus. Aber wo entstehen die restlichen 59 %? Die erschreckende Nachricht ist, dass der Großteil der Lebensmittelverschwendung im privaten Haushalt entsteht.

Die gute Nachricht: Du kannst etwas ändern! In der Küche gibt es viele Möglichkeiten, einen Beitrag zur Reduzierung dieser Verschwendung zu leisten und  nachhaltige Gewohnheiten zu entwickeln, um gleichzeitig Deinem Geldbeutel und der Umwelt etwas Gutes zu tun. In diesem Artikel werden wir einige praktische Tipps und Strategien vorstellen, wie Du Deine Low Waste Küche gestalten kannst – und wie Du Dein Meal-Prepping auf die nächste Stufe hebst.

Einkaufen

Planung ist alles

Der erste Schritt zu einer Low Waste Küche beginnt noch vor dem Einkauf, und zwar bei der Planung. Überlege Dir, welche Mahlzeiten Du in den nächsten Tagen zubereiten möchtest. Beachte dabei die Haltbarkeit der jeweiligen Lebensmittel und die Anzahl Deiner Familienmitglieder zu den unterschiedlichen Mahlzeiten.

Wenn Du auf dieser Basis eine Einkaufsliste mit konkreten Mengenangaben schreibst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du nur Lebensmittel kaufst, die auch gegessen werden, deutlich erhöht. Achte im Supermarkt auf saisonale und lokale Produkte, um Transportwege zu minimieren und die Frische zu maximieren. Vermeide zudem übermäßig verpackte Lebensmittel und wähle stattdessen Optionen mit minimaler Verpackung oder in wiederverwendbaren Behältern.

Kühlschrank

Verlängere die Haltbarkeit durch die richtige Lagerung

Nach dem Einkauf ist die richtige Lagerung entscheidend, um die Haltbarkeit Deiner Lebensmittel zu verlängern. Einige Obst- und Gemüsesorten wie Brokkoli, Möhren, Beeren und Trauben solltest Du im Kühlschrank lagern, während andere Sorten z.B. Aubergine, Tomate und Banane am besten bei Zimmertemperatur gelagert werden. Zubereitete Speisen sollten immer luftdicht verschlossen und kühl gelagert werden. Sorten wie Kartoffeln und Zwiebeln halten sich bei dunkler Lagerung am längsten. Räume neu gekaufte Produkte hinter Produkte, die schon länger in der Vorratskammer oder im Kühlschrank stehen und kontrolliere Deine Vorräte regelmäßig.

Eigentlich wissen wir doch alle, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) kein festes Verfallsdatum ist, nachdem das Lebensmittel automatisch ungenießbar wird. Viele Lebensmittel sind auch nach Ablauf des MHD noch genießbar und sicher zu verzehren, solange sie richtig gelagert wurden und keine Anzeichen von Verderb erkennbar sind. Um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist es ratsam, das Mindesthaltbarkeitsdatum als Orientierungshilfe zu betrachten, aber auch seine Sinne einzusetzen. Nutze Augen und Nase, um festzustellen, ob angelaufene Lebensmittel noch in Ordnung sind. Einige Lebensmittel, wie beispielsweise Trockenprodukte oder Konserven, können auch lange nach Ablauf des MHD sicher verzehrt werden.

Bowl

Kreative Resteverwertung

Reste sind in jeder Küche unvermeidlich. Besonders mit Kindern im Haushalt ist es schlichtweg unmöglich, Mahlzeiten in den richtigen Mengen vorzubereiten. Aber Reste müssen nicht verschwendet werden. Nutze Deine Kreativität, um aus übrig gebliebenen Zutaten köstliche Gerichte zu zaubern. Gemüsereste können zu Suppen, Currys oder Eintöpfen verarbeitet werden, während Brotreste zu leckeren Croutons, Paniermehl, Brotsalat oder Brotsuppe umfunktioniert werden können. Reste von Gemüse, Reis, Fleisch und Hülsenfrüchte lassen sich mit etwas Öl und Gewürzen ganz schnell zu einem leckeren Pfannengericht verarbeiten oder in Kombination mit etwas Käse und Sahne ist ruckzuck ein sättigender Auflauf gezaubert. Auch Wraps, Sandwiches, Bowls und Salate sowie Smoothies sind eine tolle Möglichkeit, um Deine Reste lecker zu verwerten. Durch die Verwertung von Resten kannst Du nicht nur Lebensmittelverschwendung reduzieren, sondern auch Geld sparen und neue kulinarische Entdeckungen machen. Falls Du mal Reste hast, die nicht zusammenpassen, kannst Du diese einfrieren und später mit anderen Speisen kombinieren.

Wusstest Du, dass viele Gemüseteile, die wir normalerweise wegwerfen, essbar und tatsächlich schmackhaft sind? Aus dem Grün von Möhren könnt Ihr z.B. ein leckeres Pesto oder Smoothies zubereiten. Der Brokkolistrunk schmeckt wie Kohlrabi und kann, genau wie die Blätter des Blumenkohls, die Basis einer cremigen Suppe bilden. Das Wasser von eingeweichten Kichererbsen (Aquafaba) ist dank seiner emulgierenden und schäumenden Eigenschaften ideal zur Herstellung von Mousse, Kuchen, Dressings oder Baiser geeignet. Und aus Kartoffelschalen und Rosenkohlblätter lassen sich mit etwas ÖL, Salz, Pfeffer, und Paprikapulver im Ofen zu knusprigen Chips zaubern.

Behälter

Küchenausstattung

Müll entsteht in der Küche nicht nur durch Lebensmittelreste, sondern auch beim Verpacken und Lagern zu Hause. Um zubereitete Speisen nachhaltig zu lagern, eignen sich Behälter aus Glas, Edelstahl oder hochwertigem Plastik. Als Ersatz für Einweggefrierbeutel und Einwegeiswürfelformen können wiederverwendbare Beutel und Formen als Silikon verwendet werden. Auch Backpapier und Muffinförmchen aus wiederverwendbaren Materialien sind erhältlich. Bienenwachstücher können Alu- und Frischhaltefolie ersetzten. Bevor Du viele neue Utensilien kaufst, schau als erstes, was Du bei Dir zu Hause findest. Du hast bestimmt einige leere Marmeladengläser oder Plastikbehälter von Joghurt oder Eiscreme übrig. Diese eigenen sich super, um Speisen einzufrieren oder Dressings im Kühlschrank luftdicht zu lagern.

Lagerung

Low Waste Kitchen durch Meal-Prepping

Beim Meal-Preppen geht es darum, Mahlzeiten im Voraus zuzubereiten. Die Planung der Mahlzeiten, die richtige Lagerung und die Verwertung von Resten sind dabei die Kernpunkte. Neben der Reduktion von Lebensmittelabfällen und der Geldersparnis gibt es noch einen weiteren großen Vorteil beim Meal-Prepping: Du sparst an etwas von dem alle Mamas recht wenig haben, und zwar Zeit. Durch das strukturierte Planen, Einkaufen und Zubereiten von größeren Mengen, hast Du deutlich mehr Zeit und vor allem auch mehr mentale Kapazität für andere Dinge. Wenn Du lernen möchtest, wie Du Meal-Prepping in Deinen Alltag integrieren kannst, schau doch mal in unseren Online-Minikurs „Meal-Prep like a Mum“ rein.

Wir freuen uns auf Dich!

 

 

 

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